La peur de l’émeute, un débat allemand. Avril 2009

« Warnung vor Aufruhr ! »

Apokalyptische Debatte in Deutschland


Von Markus Schwering, 24.04.09,

Auch hierzulande hat sich längst eine zivile Protestkultur entwickelt. Apokalyptiker beschwören nun soziale Unruhen – doch wenig spricht dafür, dass es sie geben wird. Ein Blick auf die Stimmungslage.

Brennende Autos in den Banlieus von Paris im November 2005. Droht so etwas auch in Deutschland? (Bild: dpa)

Brennende Autos in den Banlieus von Paris im November 2005. Droht so etwas auch in Deutschland? (Bild: dpa)

Es ist düsteres Szenario, das sich in etlichen deutschen Köpfen entfaltet: Massen zerlumpter Arbeitsloser formieren sich wie weiland die Marktweiber von Paris auf ihrem Weg nach Versailles zu alles niederwalzenden Heersäulen und ziehen von Kalk nach Marienburg, von Hasenbergl nach Grünwald, von Kreuzberg nach Schlachtensee, um dort die Villen zu besetzen und ihre Eigentümer in Geiselhaft zu nehmen oder besser gleich zu lynchen.

Tatsächlich hat die von Gesine Schwan, der SPD-Kandidatin für das Bundespräsidentenamt, und DGB-Chef Michael Sommer angestoßene Debatte um soziale Unruhen im Gefolge der Wirtschaftskrise eigenartige – man möchte sagen: typisch deutsche – Züge: Sie verwendet viel Aufregung und Energie an ein fiktives Phänomen, mutet somit gespenstisch an. Sicher, genau kann man es nicht wissen; aber de facto gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass sich die zweifellos vorhandene „Wut vieler Menschen“ zu einer die Grundfesten des Systems erschütternden Aufstandsmentalität und -qualität verdichten könnte.

Das hat viele Gründe: Anders als etwa in Frankreich, das immer wieder wieder als warnendes Beispiel herhalten muss, ist das soziale Netz „bei uns“ noch relativ reißfest, sichert die Existenz auf niedrigem Niveau – wobei Hartz IV Sozialhilfeempfänger besser stellt als Langzeitarbeitslose. Da ist schlicht noch nicht die Schwelle unterschritten, jenseits derer Anomie und Gewalt auf breiter Front freigesetzt werden. Vor allem aber: Die Depravierten und Ausgegrenzten unserer Gesellschaft bringen nicht (mehr) die Aktivität, die Energie zum politisch bewussten, vielleicht sogar revolutionären, vor allem aber gemeinsamen sozialen Handeln auf – sie haben in ihrer Vereinzelung resigniert. Die Idee werde zur materialen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift, hat einst Karl Marx gesagt. Nun, auch eine solchermaßen mobilisierende Idee ist weit und breit nicht in Sicht.

Bemerkenswert ist zudem der apokalyptische Angstton in der deutschen Diskussion, der zeigt, dass der gewaltsame soziale Kampf – den man in keiner Weise schönzureden braucht – anders als im Nachbarland nicht zur kollektiven, d.h, historisch gewachsenen Identität der Nation gehört. Die französische Nation wurde 1789 immerhin auch im gewaltsamen Aufstand geboren, und anders als in Deutschland hat es dort auch danach immer wieder revolutionäre Schübe gegeben.

Sicher findet das französische Establishment die sozialen Unruhen in den Banlieus der Großstädte nicht gut und winkt mit dem harten Polizeiknüppel genauso wie mit sozialprotektiven Maßnahmen (mit denen es dann je nach dem nicht so weit her ist). Auf der anderen Seite ist eine gewisse allgemeine Gelassenheit im Umgang mit diesen Erscheinungen unverkennbar – auch übrigens damit, dass Manager von der Firmenbelegschaft zwecks Zustimmung zu besseren Abfindungen in Geiselhaft genommen werden. Von wegen Systemgefahr!

In Deutschland hingegen sieht man diesbezüglich leicht rot – selbst wenn es nur um Mutmaßungen und gefühlte Gefahren geht. Und das hat ebenfalls mit kollektiver Identitätsbildung, mit kollektivem Gedächtnis zu tun. Gewiss hat sich auch hierzulande eine (weitgehend) zivile Protestkultur entwickelt – von den Ostermärschen über die Studentenunruhen bis hin zu den Großdemonstrationen gegen die Nato-Nachrüstung -, die freilich lange nicht selbstverständlich war und die massive Abneigung des braven Bürgers fand. Die Auffassung, dass man sonntags in die Kirche und nicht auf die Demo zu gehen haben, hielt sich zäh und erodierte erst in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Eindeutig negativ konnotiert aber ist der gewaltsame Aufruhr. In Frankreich ist der Mythos Barrikade durchaus nicht – jedenfalls nicht ausschließlich – negativ besetzt, weil die historische Erfahrung ihn immer auch mit gesellschaftlichem Fortschritt assoziiert. Wenn es hingegen in Deutschland gewaltsam zuging – etwa 1933 -, dann war da Fortschritt selten mit im Spiel. Zweifellos erfüllt die Phase der nationalsozialistischen Machtergreifung die Kriterien einer Revolution, aber sie war eine Revolution gegen all das, wofür 1789 steht. Nicht von ungefähr läuft in den derzeitigen Warnungen vor sozialen Unruhen der Hinweis auf 1933 stets mit.

Noch einmal: Derzeit deutet nichts daraufhin, dass es zu solchen Unruhen kommt. Etwas anderes ist die durch die Folgen der Wirtschaftskrise noch verschärfte soziale Lage, die solche Befürchtungen weckt. Sie ist inakzeptabel – ganz gleich, ob nun Wut in Gewalt umschlägt oder nicht. Die Idee der sozialen Demokratie, der sich das System der Bundesrepublik verpflichtet weiß, lebt von der „Inklusion“, von dem Anspruch, dass alle Staatsbürger gleichberechtigt an der allgemeinen politischen Willensbildung und -äußerung teilnehmen können und daran nicht durch Ausgrenzung, durch die objektive Verweigerung von Teilhabe-, Bildungs- und Aufstiegschancen gehindert werden.

Der Blick auf die Segregation dieser Gesellschaft, die nicht nur in der extremen und normativ nicht zu rechtfertigenden Spreizung der Einkommens- und Vermögensverhältnisse zum Ausdruck kommt, zeigt, dass die Realität von der Idee meilenweit entfernt ist. Das muss auch dann zu denken geben, wenn kein Aufstand droht.

Expertos alemanes: la crisis podría originar disturbios sociales y un colapso crediticio


viernes 24 de abril de 2009

Eva Usi (DPA – SPIEGEL – DEUTSCHE WELLE)

Expertos advierten sobre posibles disturbios sociales en Alemania. Economistas prevén una contracción económica de un 6%, la mayor desde la Gran Depresión. Lo peor podría estar aún por venir.

La crisis financiera ha golpeado a la mayor economía europea con toda la fuerza. Los institutos líderes en investigación económica pronostican este año una contracción de la actividad económica de un 6 por ciento, lo que ha hecho sonar todas las campanas de alarma.

Políticos y líderes sindicales advierten sobre posibles disturbios sociales, parecidos a los recientes sucesos en Francia, donde últimamente los secuestros de empresarios por parte de trabajadores desesperados han acaparado los titulares de la prensa.

“Si el Gobierno alemán no hace algo podrían estallar disturbios sociales en Alemania”, advierte el líder de la poderosa confederación de sindicatos alemanes, DGB, Michael Sommer.

Gesine Schwan, candidata del Partido Socialdemócrata alemán a la presidencia también expresó temores. “Me puedo imaginar que dentro de dos o tres meses, el enojo de la población aumentará considerablemente”, dijo.

Pronósticos anticipados

Norbert Walter, economista en jefe del Deutsche Bank, el primer banco del ranking alemán, espera que la economía alemana toque fondo a mediados del 2009. Walter advirtió hace tiempo sobre una contracción en el crecimiento económico alemán de un 5 por ciento, lo que le cosechó numerosas críticas.

Las previsiones publicadas por renombrados Institutos de Investigación económica superaron las previsiones de Walter. Según las previsiones adelantadas el miércoles, la mayor economía europea enfrenta la recesión más profunda desde 1949. Los expertos pronostican que el producto interior bruto (PIB) de Alemania sufrirá una contracción del 6,0 por ciento este año y del 0,5 por ciento en 2010.

Semejante retroceso tendrá también sus efectos sobre el mercado laboral y los presupuestos públicos. A lo largo del 2009 Alemania perderá más de un millón de puestos de trabajo y el desempleo alcanzará en otoño los 4,7 millones de personas. A finales de 2010, la cifra podría ser de casi cinco millones.

En entrevista con la Deutsche Welle, Walter exhortó al gobierno a no adoptar medidas proteccionistas. “Sería una política equivocada el destinar recursos al salvamento de empresas y adoptar medidas proteccionistas. Si un país como Alemania, que depende fuertemente de las exportaciones, actúa de manera proteccionista y pone un mal ejemplo al intentar salvar puestos de trabajo a toda costa, entonces existe el peligro de que otros países hagan lo mismo. Y si otros hacen lo mismo, la más afectada será Alemania y su economía de exportación”, señaló.

La paz social en peligro

El experto reconoce que la paz social esté en peligro, un importante valor para la estabilidad en Europa. Adicionalmente, de producirse reacciones equivocadas, la situación podría escalar en una sucesiva quiebra de empresas.

Las previsiones económicas de primavera han desatado una nueva discusión sobre el papel del Estado ante la recesión. Uno de los economistas autores de las previsiones, Kai Carstensen, del Instituto de Investigación Económica de Múnich, aconseja al Gobierno alemán no asumir todos los “valores basura” de los bancos sin tener un respaldo detrás.

“Aunque el Gobierno alemán respondió rápido lanzando un paquete de rescate, los problemas en el sector bancario no han sido eliminados. Persiste el riesgo de que se produzca una crisis crediticia”, indica el experto.

Desde todos los ámbitos se escuchan voces que urgen a una solución al problema bancario para evitar la temida crisis crediticia, lo que será posible sólo presionando a los bancos. “Si se resuelve la crisis bancaria, entonces la política monetaria tendría sus efectos permitiendo que fluyan nuevamente los créditos de manera normal. Lo que tendría también un efecto positivo en la generación de empleos”, dice Carstensen.

Al generarse incertidumbre en cuanto al empleo, la población tiende a ahorrar para los tiempos difíciles. Pero la falta de consumo provoca un peligroso círculo vicioso, pues afecta negativamente a todos los sectores de la producción que a su vez tienen que seguir recortando personal engrosando con ello el ejército de desempleados. En ese caso lo peor podría estar aún por venir.

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~ par Alain Bertho sur 25 avril 2009.

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